Erweiterte Vorsorgeangebote in der Schwangerschaft

Bestimmung der Toxoplamose-Immunität

Der Erreger der Toxoplasmose wird durch Katzenkot und infiziertem rohem oder halbrohem Fleisch übertragen. Circa 40 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter haben bereits – meistens unbemerkt – eine Toxoplasmoseinfektion durchgemacht. Sie haben dann einen lebenslangen Schutz. Gefährdet sind nur Frauen ohne bestehende Antikörper, da eine frische Toxoplasmoseinfektion kurz vor und in der Schwangerschaft beim Kind zu Verkalkungen im Gehirn, mit möglichen Krampfanfällen, Bildung eines Wasserkopfes und Blindheit führen kann. Die frische Toxoplasmoseinfektion kann mit Antibiotika jedoch gut behandelt werden, aus diesem Grunde ist eine Untersuchung auf Toxoplasmose sehr sinnvoll. Besteht keine Immunität, so sollte eine Kontrolle nach jeweils 12 Wochen erfolgen.

Bestimmung der CMW-Immunität

Kommt es bei einer Schwangerschaft zu einer Erstinfektion mit diesem Virus,besteht ein etwa fünfprozentiges Risiko,dass das Neugeborene schwere Schädigungen aufweist. Darüber hinaus sind die Infektionen die häufigste infektionsbedingte Ursache von Hörschädigungen und geistigen Behinderungen. Bei Schwangeren ohne Immunschutz lässt sich das Ansteckungsrisiko während der Schwangerschaft nachweislich deutlich verringern, wenn bestimmte Hygienemaßnahmeneingehalten werden. Deshalbwird von wissenschaftlicher Seite die Bestimmung der CMV-Immunstatus in der Frühschwangerschaft für alle Schwangeren empfohlen. Das Virus wird vor allem durch Speichel und Urin übertragen. Am häufigsten infizieren sich Schwangere beim Umgang mit kleinen Kindern, die das Virus in hohen Mengen ausscheiden können. Die Kinder sind dabei meistens völlig gesund, da die Infektion im Kleinkindalter in der Regel symptomlos verläuft. Durch einfaches Händewaschen mit Seife z.B. nach dem Füttern, Windelwechseln oder anderen Pflegemaßnahmen lässt sich die Virusübertragung vermeiden.

Ausschluss spezieller Bakterien im Genitaltrakt (Gruppe B-Streptokokken-Screening)

Streptokokken der Gruppe B (Abkürzung GBS) sind kugelförmige Bakterien, die relativ häufig in der Scheide vorkommen. Bei bis zu einem Drittel aller Schwangeren finden sich diese Streptokokken im Genitaltrakt, meist ohne Beschwerden hervorzurufen.

Warum sind Streptokokken gefährlich?

Unter der Geburt, seltener nach der Geburt durch Hände oder Muttermilch, kann es zu einer Übertragung dieser Bakterien auf das Neugeborene und damit zur Entstehung einer schweren fieberhaften Erkrankung kommen. Diese kann innerhalb der ersten beiden Lebenstage oder auch als Spätform nach sieben bis zehn Tagen auftreten. Die Frühform ist für das Neugeborene sehr gefährlich, wobei die Erkrankung bei Frühgeborenen noch dramatischer verläuft.

Was bedeutet der Nachweis von Streptokokken?

Beim Nachweis von Streptokokken bei einer Schwangeren besteht die Möglichkeit, eine Übertragung auf das Kind unter der Geburt durch eine kurzzeitige Antibiotikagabe zu verhindern.

Wie wird das Streptokokken-Screening durchgeführt?

Beim Streptokokken-Screening (GBS-Screening) wird ein Abstrich aus der Scheide entnommen. Im Abstrichmaterial werden die Streptokokken dann mittels bakteriologischer Anzuchtverfahren im Labor nachgewiesen. Der beste Zeitpunkt zur Durchführung liegt etwa in der 35. bis 37. Schwangerschaftswoche. Obwohl die Untersuchung sinnvoll ist , wird sie derzeit von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.

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